Mein Traum seit ich wusste das ich nach Kalifornien kommen werde war es Sequoia National Park zu kommen um die größten Bäume der Welt zu sehen. Hierzu bedarf es von San Diego jedoch erst mal einer Autofahrt von über 300 Meilen, was ca. 6 Stunden beanspruchte. Auf dem Hinweg fuhren wir auf dem Interstate 5 ziemlich dicht an Downtown Los Angeles vorbei.

Los Angeles Downtown thomasbahr.de

Nach einer Fahrt durch das Küstengebirge und die Niederungen des San Joaquinto Valley biegt man nach rechts auf die Sierra zu und erreicht nach einer kurvigen Fahrt durch die Foothills den Nationalpark. Empfehlenswert ist es nochmals vorher in einer größeren Stadt das Auto randvoll zu tanken, da im Park kein Benzin verkauft wird und es ausserhalb sehr teuer ist. Nach Einfahrt in den Park (10 Dollar) geht es erst mal ca. 1500 Höhenmeter in unzähligen Kurven nach oben. Hierbei kann man die Veränderung der Vegetation von Steppenvegetation über Buschland bis hin zu vollen Nadelwäldern mit zunehmender Höhe und damit höheren Niederschlägen beobachten. Langsam bietet sich dabei auch der Blick auf die Sierras und die charakteristischen Granitkuppen

Felsnase Auffahrt Sequoia Blick auf Sequoia Park

Dann mit erreichen von ca. 7000 Feet sind sie plötzlich da, ein Anblick den ich wohl mein Leben nicht vergessen werde. Du kommst mit deinem Auto um die Kurve und mitten im schon bekannten Wald steht sie, eine lebende Säule aus roter Borke, einfach gigantisch.

Sequoia Gigant1

Nur hier in den Höhen der Sierra Nevada wächst Sequoiadendron giganteum, zu deutsch als Mammutbaum oder auch Redwood bezeichnet. Obwohl die nahe verwandte Küstensequoia Sequoia sempervirens höher wird (diese Bäume sind mit Höhen von über 100 m die höchsten der Welt), sind sie wesentlich schlanker, zudem fehlt ihnen auch die charakteristische rote Rinde der Redwoods. Was diese Bäume zu den größten Bäumen der Welt macht ist neben ihrer ebenfalls gigantischen Größe von bis zu über 90 Metern, vor allem der gigantische Stammdurchmesser von bis weit über 10 Meter und der säulenartige Habitus. Hier im Giant Forrest im kühlen Klima, mit regelmässigen Feuern und ausreichend Niederschlägen wachsen die Redwoods innerhalb von 1000 bis über 3500 Jahren zu Giganten heran. Dabei besitzen diese Bäume jedoch keine tiefen Wurzeln um diese gigantische Masse von bis über 1200 Tonnen zu stützen, sondern wurzeln nur in bis ca. 0.6 m Tiefe jedoch auf großer Fläche. In früheren Jahren wurden viele Sequoias benannt, bei den größten Exemplaren haben sich die Namen bis heute erhalten selbst wenn diese Praktik heute nicht mehr fortgesetzt wird. Das nächste Bild zeigt den Sentinel Tree.

Sentinel Tree

Einige hundert Meter hinter dem Giant Forrest Museum findet sich auf der nördlichen Seite der Straße die Round Meadow, die von einem Rundweg umgeben ist an dem die Ökologie der Sequoias vermittelt wird und etliche große Exemplare bestaunt werden können.

Doppelsequoia Round meadow

Neben diesen Riesenbäumen beinhaltet das Ökosystem jedoch auch noch eine Reihe anderer Baumarten, auf den Stämmen einiger dieser Arten wächst eine gelbe Flechtenart in großer Menge.

Flechten1 Flechten2

In der sommerlichen Hochsaison ist es schwierig bis unmöglich einen Campground zu bekommen, nach Labor Day und damit Schulbeginn wird es jedoch sehr viel ruhiger, so dass wir ohne Probleme einen Campground in Lodgepole bekamen. Jedoch muss man sich peinlich genau an die Vorschriften zum Wegschliessen halten, denn Sequoia ist Bärenland. Das dies nicht nur Gerede ist zeigen die zehntausende Dollar Schaden durch Bären jedes Jahr. Jeder Campground hat einen bärensicheren "Safe" und eine Feuerstelle. Somit kann man mit selbstgesuchtem Feuerholz ein Barbeque haben oder sich einfach etwas aufwärmen, was bei Nachttemperaturen von unter Null ganz angenehm ist. Die ausgeliehenen Campingstühle kamen da auch ganz gut (Thanks Jay).

Lagerfeuer

Und hier zum Schluss noch zwei Montagen um die wirkliche Größe der Bäume etwas besser herauszustellen.

Merge Sequoia1 Merge Sequoia2